Cobbel – unser Dorf
Der älteste Hinweis auf Cobbel scheint eine Notiz im Güterverzeichnis der Abtei in Corvey aus dem Jahr 1053 bis 1071 zu sein. Ab 1136 gehörte der Ort zu dem in dieser Zeit bei Helmstedt gegründeten Zisterzienserkloster Marienthal. Urkundliche Notizen darüber gibt es nicht. Diese Erwähnungen könnten jedoch verfälscht sein und sich stattdessen auf eine Wüstung bei Siegersleben beziehen.
1285 schenkten die Markgrafen Otto IV und Konrad von Brandenburg dem Kloster Wolmirstedt etwas Land in Colbitz und „… ein Pfund Pfennige zu Cobbel“. Dies ist die erste gesicherte Erwähnung des Ortes.
Das Dorf lag im Grenzgebiet der Mark und des Erzstiftes und wurde um 1375 zur Mark gerechnet. Ritter Ludolf von Grieben hatte das oberste Gericht und das Patronat der Kirche als markgräfliches Lehngut, beides lag gewöhnlich in einer Hand.
Wie aus einem erzbischöflichen Lehnbrief derer von Schulenburg über Schloss Angern von 1448 hervorgeht, gehörte auch Cobbel zum Schloss.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg war der Ort wüst. In einer älteren Nachricht heißt es „… weder ein Pastor noch ein Einwohner…“.
Als 1691 das Rittergut Kehnert von Angern getrennt wurde, ging Cobbel an das erste über. Und so kam es um 1785 an den Staatsminister Freiherr von der Schulenburg auf Kehnert. Die Gemeinde hatte am rechten Elbufer Wiesen in Erbpacht und musste, um das Futter über die Elbe bringen zu können, die herrschaftliche Fähre bei Sandfurth im Stande halten (deshalb Cobbelsche Fähre genannt).
1824 brannte das Dorf völlig ab, wurde wieder aufgebaut und hatte 1842 schon 332 Einwohner. Heute leben in Cobbel ungefähr 300 Menschen.
1829 wurde die Kirche nach dem Brand neu aufgebaut, daneben befindet sich das restaurierte Pfarrhaus (Fachwerkbau).
1904 begann der Turmbau der Kirche. Vor der Kirche steht ein Gedenkstein an die Gefallenen des 1. Weltkrieges sowie eine Tafel für Gefallene des 2. Weltkrieges.